Internationaler Weltfrauentag 2023

Von: Allianz Redaktion / Lesezeit: 10 Min / veröffentlicht am: 11.01.2023
Virginia Ernst
(c) Elisabeth Lechner  

Nachdem sie den Kick-off des Allianz Pride-Netzwerkes zum vollen Erfolg machte und seither Ehren-Ally ist, geht unsere Zusammenarbeit mit Virginia Ernst in die nächste Runde.


Die Allianz freut sich, Sponsorin des Frauenkonzerts #WEARE STARKE STIMME - STARKE FRAUEN am 8. März 2023 im Globe Wien zu werden, das von Virginia Ernst organisiert wird.

Wir übernehmen die Gagen für die am Konzert teilnehmenden Künstler:innen und haben die Initiatorin interviewt.

 

Ich komme ja eigentlich aus dem Sport. Ich habe 13 Jahre lang Eishockey gespielt, 7 Jahre Österreichisches Nationalteam und drei Jahre Profiliga in Schweden. Ich bin mit der Musik aufgewachsen, da mein Vater selbst Musiker ist und mit Größen wie Chris Thompson (Manfred Mann´s Earth Band – als Lead-Sänger) oder Alan Parsons (Alan Parsons Project) zusammengearbeitet hat. Ich wollte immer schon Musik machen von klein auf, aber der Sport war in meinen jungen Jahren meine Leidenschaft. Als ich dann im letzten Jahr in Schweden zu meinem Geburtstag eine Gitarre geschenkt bekommen habe, habe ich mir selbst das Gitarre spielen beigebracht und somit angefangen meine eigenen Songs zu schreiben. 2012 war dann meine Debüt-Single online und 2014 startete ich mit meinen Songs Rockin und Soldier in Österreich durch. Ich habe damit so gar nicht gerechnet, nachdem ich auch ein ziemlicher Hosenscheißer bin was die Bühne angeht … also so fix geplant war das alles nicht.
Andrea Johanides
(c) Elisabeth Lechner  

Sehr viel, wenn nicht schon alles! Meine Songs entstehen durch Erlebnisse von mir. So kann ich die Dinge am besten verarbeiten. Ich kann nicht zeichnen oder Gedichte schreiben, somit war und ist es meine Art meine Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Jeder Song erzählt eine persönliche Geschichte.

Auch der #WeAre ist durch mein Leben entstanden. Ich habe 13 Jahre Eishockey gespielt und wurde niemals entschädigt. Ich habe Schweiß und Blut in diesen Sport investiert und konnte niemals davon leben. Meine männlichen Freunde, mit denen ich zusammengespielt habe, haben angefangen eine gute Summe zu verdienen und ich – also wir Frauen – mussten nebenbei arbeiten gehen, um uns diesen Sport überhaupt leisten zu können. Jetzt in der Musik ist es nicht anders. Wenn man ein Konzertplakat irgendwo hängen sieht, dann stehen 7 Künstler drauf und dann eventuell eine Künstlerin unten. Die Männer werden auch in der Musik bevorzugt und wir Frauen haben wenig Möglichkeiten, unser Können zu zeigen, weil wir keine Stimme bekommen.
Daraufhin habe ich beschlossen, dass ich etwas ändern möchte und so entstand der #WeAre Starke Stimmen – Starke Frauen, um auf die Gleichberechtigung der Frau aufmerksam zu machen.

Die Idee entstand 2017 gemeinsam mit meiner Mutter, weil ich gesehen habe, wie viele österreichische Frauen in den Charts damals waren und wie viele Männer. Der Unterschied war enorm, und da haben wir beschlossen diese Idee umzusetzen, um etwas zu ändern.
2018 hatten wir dann die erste Veranstaltung, und die war ein riesen Erfolg, mit dem hätten wir nie gerechnet. Rückblickend hat sich sehr viel getan, weil ich immer mehr Frauen sehe, die aufstehen und etwas verändern wollen, und mittlerweile bekommen unsere Stimmen auch Zuhörer. Wir sind zwar noch nicht dort wo wir sein wollen, aber es tut sich definitiv viel und bis nicht alles Equal ist, wird unser #WeAre von Jahr zu Jahr größer.
Ich versuche aus jedem Genre Künstlerinnen auf die Bühne zu bitten. Ich möchte die Auswahl an Künstlerinnen aus dem eignen Land präsentieren. Mir ist es vor allem wichtig, dass die Künstlerinnen hinter dem Projekt stehen können. Wir hatten bereits über 40 Frauen auf der Bühne, von Comedy bis hin zur Klassik. Jedes Genre muss gezeigt und gehört werden.
Ich freue mich auf das gesamte Konzert. Ich bin jedes Jahr zu Tränen gerührt, wenn dann alle Künstlerinnen auf der Bühne stehen und gemeinsam singen. Es ist enorm viel Arbeit, so eine Veranstaltung zu planen, somit ist das ganze Konzert ein absolutes Highlight für mich.
Genau! Die Musik wird in Österreich so oder so nicht gerecht bezahlt. Viele Dinge macht ein/e Künstler/in gratis, um überhaupt gehört zu werden. Jetzt möchte auch der ORF weniger an AKM bezahlen, somit verdienen wir noch weniger. Die Musik wird nicht geschätzt, und als Frau ist es noch tragischer, weil die Frauen nicht so viel Airplay oder Auftritte bekommen wie Männer. Wir müssen um unsere Existenz kämpfen. Es ist uns wichtig, beim #WeAre die Künstler:innen zu bezahlen.
Wir sind unheimlich dankbar, dass die Allianz die Patenschaft der Künstler:innen übernimmt!
Ja, der Gender-Pay-Gap ist eine Tatsache. Liegt vermutlich daran, dass früher nur die Männer arbeiten gegangen sind und die Frauen zuhause geblieben sind bei den Kindern. Dieses alte Klischee muss sich ändern, und es hat sich auch schon einiges geändert. Ich bin selbstständig und hoffe, dass ich mir durch meine Arbeit und meine Musik was auf die Seite legen kann. Ich habe einen Notfallplan, aber ich hoffe, dass der nie in Anspruch genommen wird. :)
Es wäre schön, wenn es den Weltfrauentag nicht mehr geben würde, weil dann wissen wir, dass wir es geschafft haben und die Frau dem Mann gleichgestellt ist. Solange das nicht geschieht, werden wir weiterhin aufstehen und kämpfen mit unserem #WeAre. 

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