Winterdepression:
Warum man im Herbst auch die Psyche warm anziehen sollte?

Von: Instahelp & Allianz Redaktion / Lesezeit: 8 Min / aktualisiert am: 11.10.2023
Gehören auch Sie zu den Personen, die den Herbst in all seiner Farbenpracht lieben und es gar nicht erwarten können, sich vor den frostigen Außentemperaturen im warmen Wohnzimmer zu verkriechen? Oder sind Sie eher der Sommertyp, der die Badehose nur schweren Herzens auf den Dachboden übersiedeln lässt? Wo auch immer Sie sich persönlich wiederfinden – es ist vollkommen normal, dass sich unsere Stimmung im Jahreskreis verändert. Lesen Sie hier, warum es gerade die Wintermonate besonders in sich haben und was Sie heute noch gegen eine frostige Stimmung tun können. 
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Gerade in der kalten und dunklen Jahreszeit erleben viele Menschen einen Einbruch ihrer Stimmung. Antriebslosigkeit, Leistungseinbruch und innere Leere machen sich breit und können auch bei psychisch gesunden Menschen erste Symptome einer saisonalen Depression sein. Im Unterschied zu einer depressiven Erkrankung macht sich die Winter- oder Herbstdepression neben den klassischen Symptomen häufig auch durch Heißhunger oder Schlafstörungen bemerkbar. 
Hauptursache für den saisonalen Stimmungseinbruch ist der Mangel an Tageslicht. Dadurch entsteht in unserem Gehirn ein Überschuss am Schlafhormon Melatonin, das die eigentlich sinnvolle Aufgabe hat, unseren Körper müde zu machen. Durch die hohe Konzentration an Melatonin werden die aktivierenden und stimmungsaufhellenden Hormone unterdrückt, und wir fühlen uns antriebslos und erschöpft. 
Schätzungsweise leiden zwischen 4% und 18% der Bevölkerung an einer saisonal bedingten Depression. Eine weit höhere Anzahl an Personen erlebt zumindest vorübergehend depressive Symptome, die das Allgemeinbefinden beeinträchtigen. Ein gewisser Stimmungseinbruch ist evolutionär bedingt sogar sinnvoll, da die Herbst- und Wintermonate in der Natur dazu dienen, zur Ruhe zu kommen. Der Rückzug in die eigenen vier Wände sorgt dafür, dass wir Kraft tanken und im Frühling wieder zu neuem Leben erwachen können. Die Symptome der Winterdepression sind kurzfristig daher vollkommen normal. Kritisch wird es dann, wenn der Stimmungseinbruch durchgehend länger als 14 Tage anhält, körperliche Begleiterscheinungen auftreten und die eigene Tagesstruktur massiv beeinträchtigt ist.

Im Herbst und Winter kaufen wir uns neue Jacken und schützen unsere Zehen durch warme Stiefel vor dem Frieren. Wir heizen unsere Wohnzimmer und kuscheln uns in einen gemütlichen Schal, wenn wir das Haus verlassen. Während wir unseren Körper wie selbstverständlich vor der Kälte schützen, vergessen wir unsere Psyche häufig vollkommen. Durch folgende Dinge können Sie sich auch mental in eine dicke Decke kuscheln:

  1. Gönnen Sie sich Ruhe: Die kalten Wintermonate sind dazu gedacht, Kraft zu tanken. Arbeiten Sie nicht gegen Ihre Natur und nutzen Sie die Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Richten Sie sich Ihr Zuhause so ein, dass Sie sich wohl fühlen und genießen Sie diesen Rückzug ganz bewusst.
  2. Sportliche Aktivität: Nutzen Sie energiereiche Tageszeiten, um sportlich aktiv zu sein – im besten Fall an der frischen Luft, damit Sie jeden Sonnenstrahl auftanken können. Schon 20 Minuten am Tag reichen aus, um einen wichtigen Schritt gegen den Winterblues zu unternehmen.
  3. Soziale Kontakte: Sozialer Rückzug ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung depressiver Symptome. Wirken Sie dem bewusst entgegen, indem Sie sich mit Menschen treffen, mit denen Sie gerne Zeit verbringen. Ob dies ein Telefonat, ein Chat oder ein ausgiebiger Fernsehabend ist. Jeder Kontakt zählt!
  4. Planen Sie Ihre Freizeit: Überlegen Sie sich schon im Vorfeld, wie Sie die Zeit zu Hause bestmöglich gestalten können, sodass Sie die größte Freude dabei haben. Um Langeweile vorzubeugen, statten Sie sich schon mit allem Notwendigen dafür aus: Wollen Sie heuer den Rekord im Plätzchen-Backen brechen? Endlich eine neue Fremdsprache lernen? Jeden Tag einen romantischen Film ansehen? Alles, was gut tut, ist erlaubt!
  5. Annehmen: Lernen Sie Ihren Körper kennen und nehmen Sie ihn so an, wie er ist. Im Winter funktionieren wir anders als im Sommer und haben auch andere Bedürfnisse. Stecken Sie also keine Energie dahin, diese Situation verändern zu wollen. Sie sind richtig genau so, wie Sie sind! 

So schön ein Spaziergang durch das bunte Herbstlaub auch ist: Ein Mensch, der an einer Depression leidet, kann auch dem nicht wirklich etwas abgewinnen. Wenn Sie an sich bemerken, dass die Niedergeschlagenheit anhält und alle selbst gesetzten Maßnahmen wirkungslos sind, kann professionelle Hilfe unterstützen, um Sie aus der Depression zu begleiten.

Die psychologische Beratung bei Instahelp unterstützt Sie da, wo Sie es im Herbst und Winter am meisten brauchen – in den eigenen vier Wänden. Qualifizierte Psycholog:innen helfen Ihnen dabei, Strategien zu erarbeiten, wie Sie sich mental stärken und einer Depression vorbeugen können!

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