Sich gegen Gerichtsgebühren absichern und bestenfalls noch eine juristische Beratung und Vertretung vor Gericht bekommen? Das klingt schon äußerst nützlich. Aber worauf muss ich achten, um mir dann, wenn‘s drauf ankommt, immense Gerichtskosten zu ersparen?
Die Prämie hängt klarerweise vom Umfang der Rechtsschutzversicherung ab. Wir als Kunden haben aber oftmals unterschiedliche Bedürfnisse, daher ist es gut darauf zu schauen, dass die Deckungen der Rechtsschutzversicherung modular, das heißt flexibel nach individuellem Bedarf zusammengestellt werden können.
Aber Vorsicht: Der Rechtsschutz ist oftmals nicht mit dem Datum des Versicherungsabschlusses gültig, sondern greift erst nach einer vertraglich vereinbarten Wartefrist, die je nach Art der Versicherung entweder drei, oder sechs Monate dauern kann. Grundsätzlich soll dadurch die Versichertengemeinschaft vor überhöhten Ausgaben geschützt werden. Die Wartezeit dient vor allem dazu, dass keine Schadensfälle versichert werden können, die bei Vertragsabschluss bereits bekannt sind.
Außerdem gibt es auch Risikoausschlüsse, bei denen das Versicherungsunternehmen nicht für die Kosten aufkommt. Grundsätzlich zahlt die Versicherung nicht für Versicherungsfälle, die schon vor dem Abschluss bestanden haben. Auch für vorsätzliche Straftaten gibt es nur unter gewissen Voraussetzungen und dann nur rückwirkend Unterstützung – so leistet die Versicherung nicht bei Verbrechen oder Delikten gegen die Sittlichkeit.
Falls ich also wirklich einmal vor der Situation stehe, um mein Recht kämpfen zu müssen, bin ich mit einer Rechtsschutzversicherung auf jeden Fall klar im Vorteil. Und dass das Risiko gar nicht so gering ist, sagt die Statistik: Laut Justizministerium sind im Jahr 2015 in Österreich nämlich 3,5 Millionen Geschäftsfälle vor den Gerichten verhandelt worden – umgelegt auf die Einwohner also waren über 40 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher mit einem Rechtsstreit konfrontiert.