- Neues Bewertungsmodell „Made in Austria“: Strenge ökologische, soziale und Governance-Kriterien für gesamte Kapitalanlagen
- Konkrete Nachhaltigkeitsziele für Kapitalanlagen: Allianz Österreich zieht sich ab 2015 freiwillig aus Kohleabbau-Investments zurück
- Großer Investitionsshift: Allianz Österreich strebt Verdoppelung des Anteils an Erneuerbaren Energien bis 2020 an
- WWF-Modell wird für den Finanzsektor zugänglich gemacht
Zwischen Allianz Österreich und dem WWF Österreich wurde vertraglich fixiert, dass der allgemeine Nachhaltigkeitsgrad des gesamten Portfolios in den kommenden fünf Jahren um fünf Prozentpunkte gesteigert wird. „Derzeit sind 83 Prozent unserer Kapitalanlagen im grünen oder gelben Bereich. Wir möchten bis 2020 diesen Anteil auf 88 Prozent erhöhen“, so Littich. „Besonderes Augenmerk legt die Allianz Österreich dabei auf den freiwilligen und dauerhaften Rückzug aus Kohleabbau-Investments. Alleine dadurch werden im Allianz Portfolio etwa 600.000 Tonnen CO2 eingespart – um durch andere Maßnahmen auf einen ähnlichen Wert zu kommen, dürften beispielsweise alle Autos im Bundesland Tirol ein Jahr lang nicht fahren.
Das aus den Verkaufserlösen frei werdende Kapital wird in Erneuerbare Energien reinvestiert – dies ist ein erster wichtiger Schritt, um deren Anteil im Unternehmensportfolio von derzeit knapp 12 Prozent auf 24 Prozent bis 2020 zu verdoppeln. Das Investmentportfolio der Allianz Österreich wird nun regelmäßig unter den Gesichtspunkten des neuen Nachhaltigkeitsmodells analysiert. Der Grad der Zielerreichung wird laufend vom WWF überprüft sowie tourlich auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auch die internationale Allianz SE begrüßt die Initiative ihrer Tochtergesellschaft: „Von dem Pilotprojekt in Österreich versprechen wir uns wichtige Erkenntnisse, wie wir gute und stabile Erträge für unsere Kunden im Einklang mit ökologischen und sozialen Aspekten erwirtschaften können“, erklärt Dr. Maximilian Zimmerer, Vorstandsmitglied der Allianz SE.
„Die Meinung, dass Nachhaltigkeit im Widerspruch zur Rendite steht, ist überholt“, wie Littich ausführt. In einer Studie der Harvard Business School von 2011 konnte eine stark positive Korrelation zwischen Nachhaltigkeit und Wertentwicklung über einen Betrachtungszeitraum von 18 Jahren festgestellt werden, wobei die nachhaltigsten Unternehmen eine um durchschnittlich rund 47 Prozent höhere Performance aufwiesen als weniger nachhaltige. Nachhaltigkeit sei demzufolge kein Luxus, so Littich, sondern eine wirtschaftliche Notwendigkeit.
Das globale Potenzial sei gewaltig – rund 70.000 Milliarden US-Dollar sind weltweit an den Kapitalmärkten veranlagt. „Es geht darum, die Mechanismen des Kapitalmarktes zu nutzen – um ganze Portfolios in Richtung Nachhaltigkeit zu bewegen“, erklärt Johanides. Um nachhaltige Veranlagung auf breiter Basis zu ermöglichen, macht der WWF ab 2015 das Modell für den gesamten Finanzsektor zugänglich. „Wir laden weitere Investoren ein, das Modell anzuwenden und damit für mehr Transparenz und Nachhaltigkeit im Finanzsektor zu sorgen“, so Johanides abschließend.
Wien, am 2. Dezember 2014
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