Allianz Österreich stellt 7 Milliarden Euro unter Nachhaltigkeitsmodell des WWF Österreich

  • Neues Bewertungsmodell „Made in Austria“: Strenge ökologische, soziale und Governance-Kriterien für gesamte Kapitalanlagen
  • Konkrete Nachhaltigkeitsziele für Kapitalanlagen: Allianz Österreich zieht sich ab 2015 freiwillig aus Kohleabbau-Investments zurück
  • Großer Investitionsshift: Allianz Österreich strebt Verdoppelung des Anteils an Erneuerbaren Energien bis 2020 an
  • WWF-Modell wird für den Finanzsektor zugänglich gemacht
Die Allianz Gruppe in Österreich richtet ihre Investmentstrategie neu aus: Basis dafür ist ein vom WWF Österreich in Zusammenarbeit mit insgesamt 70 Experten aus 40 Organisationen entwickeltes innovatives Nachhaltigkeitsmodell für Investments. Die Allianz Österreich hat als erstes Unternehmen ihre gesamten Kapitalanlagen – rund sieben Milliarden Euro – nach dem neuen Modell bewerten lassen. „Wir richten nicht nur Teilaspekte, sondern unser gesamtes Portfolio schrittweise auf Nachhaltigkeit aus“, erklärte Dr. Wolfram Littich, Vorstandsvorsitzender der Allianz Gruppe in Österreich, am Dienstag vor Journalisten. „Wir möchten mit unserem Modell große Kapitalströme gezielt in Richtung Nachhaltigkeit lenken und so den Weg zu einem nachhaltigeren Finanzmarkt ebnen", erklärte WWF Österreich Geschäftsführerin Andrea Johanides. Dafür macht der WWF sein Modell ab 2015 auch für andere Finanzunternehmen zugänglich. „Wenn weitere Unternehmen dem Beispiel der Allianz Österreich folgen und fünf Prozent ihrer Kapitalanlagen in Richtung mehr Nachhaltigkeit verschieben, würde das bedeuten, dass global bis zu 3.500 Milliarden Dollar neu veranlagt werden – das ist in etwa die jährliche Wirtschaftsleistung Deutschlands, der größten Volkswirtschaft Europas“, ergänzt Johanides.
WWF-Modell ermöglicht Vereinbarung konkreter Nachhaltigkeitsziele
Das unter der Federführung des WWF entwickelte Modell verbindet die Anforderungen von Organisationen an eine nachhaltige Zukunft in den Bereichen Umwelt, Soziales und Wirtschaft mit einer praxistauglichen Umsetzung an den Finanzmärkten. Insgesamt werden dabei mehr als 150 Indikatoren angewendet, um ein gesamtes Portfolio zu durchleuchten. In den vergangenen drei Jahren ließ die Allianz Österreich als erstes Unternehmen ihre gesamten Kapitalanlagen vom WWF Österreich auf Herz und Nieren prüfen. Dabei wurden 18.000 Einzelpositionen von 600 Emittenten analysiert. Mit Hilfe eines transparenten Punktesystems konnten die wichtigsten Wertpapier-Klassen bewertet werden: Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, Aktien und Pfandbriefe. „Wir sind mit dem Ziel angetreten, Nachhaltigkeit von Kapitalanlagen eines gesamten Finanzinstituts messbar zu machen – und wir haben dieses Ziel erreicht“, erklärt Mag. Armand Colard, Leiter des Bereichs Sustainable Finance bei WWF Österreich.
Allianz Österreich zieht sich ab 2015 freiwillig aus Kohleabbau-Investments zurück

Zwischen Allianz Österreich und dem WWF Österreich wurde vertraglich fixiert, dass der allgemeine Nachhaltigkeitsgrad des gesamten Portfolios in den kommenden fünf Jahren um fünf Prozentpunkte gesteigert wird. „Derzeit sind 83 Prozent unserer Kapitalanlagen im grünen oder gelben Bereich. Wir möchten bis 2020 diesen Anteil auf 88 Prozent erhöhen“, so Littich. „Besonderes Augenmerk legt die Allianz Österreich dabei auf den freiwilligen und dauerhaften Rückzug aus Kohleabbau-Investments. Alleine dadurch werden im Allianz Portfolio etwa 600.000 Tonnen CO2 eingespart – um durch andere Maßnahmen auf einen ähnlichen Wert zu kommen, dürften beispielsweise alle Autos im Bundesland Tirol ein Jahr lang nicht fahren. 

Das aus den Verkaufserlösen frei werdende Kapital wird in Erneuerbare Energien reinvestiert – dies ist ein erster wichtiger Schritt, um deren Anteil im Unternehmensportfolio von derzeit knapp 12 Prozent auf 24 Prozent bis 2020 zu verdoppeln. Das Investmentportfolio der Allianz Österreich wird nun regelmäßig unter den Gesichtspunkten des neuen Nachhaltigkeitsmodells analysiert. Der Grad der Zielerreichung wird laufend vom WWF überprüft sowie tourlich auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auch die internationale Allianz SE begrüßt die Initiative ihrer Tochtergesellschaft: „Von dem Pilotprojekt in Österreich versprechen wir uns wichtige Erkenntnisse, wie wir gute und stabile Erträge für unsere Kunden im Einklang mit ökologischen und sozialen Aspekten erwirtschaften können“, erklärt Dr. Maximilian Zimmerer, Vorstandsmitglied der Allianz SE.

Nachhaltigkeit und Rendite gehen Hand in Hand

„Die Meinung, dass Nachhaltigkeit im Widerspruch zur Rendite steht, ist überholt“, wie Littich ausführt. In einer Studie der Harvard Business School von 2011 konnte eine stark positive Korrelation zwischen Nachhaltigkeit und Wertentwicklung über einen Betrachtungszeitraum von 18 Jahren festgestellt werden, wobei die nachhaltigsten Unternehmen eine um durchschnittlich rund 47 Prozent höhere Performance aufwiesen als weniger nachhaltige. Nachhaltigkeit sei demzufolge kein Luxus, so Littich, sondern eine wirtschaftliche Notwendigkeit.

Das globale Potenzial sei gewaltig – rund 70.000 Milliarden US-Dollar sind weltweit an den Kapitalmärkten veranlagt. „Es geht darum, die Mechanismen des Kapitalmarktes zu nutzen – um ganze Portfolios in Richtung Nachhaltigkeit zu bewegen“, erklärt Johanides. Um nachhaltige Veranlagung auf breiter Basis zu ermöglichen, macht der WWF ab 2015 das Modell für den gesamten Finanzsektor zugänglich. „Wir laden weitere Investoren ein, das Modell anzuwenden und damit für mehr Transparenz und Nachhaltigkeit im Finanzsektor zu sorgen“, so Johanides abschließend.

 

Wien, am 2. Dezember 2014

Downloads

DISCLAIMER

Die Allianz Gruppe Österreich übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der enthaltenen Aussagen und Informationen. Aus dieser Pressemitteilung erwachsen keine Rechtsansprüche - gleichgültig welcher Art. Irrtümer und Tippfehler sind vorbehalten.

Die Allianz Gruppe Österreich übernimmt keine Verpflichtung, die in dieser Meldung enthaltenen Aussagen und Informationen zu aktualisieren, soweit keine gesetzliche Veröffentlichungspflicht besteht. 

Folgen Sie uns auf: