- Außergewöhnlich starkes Wachstum: Der globale Prämienpool wächst 2023 um +7,5 % – der stärkste Anstieg seit 2006, dem Jahr vor der Finanzkrise
- Österreich: Prämienzuwachs von 1 Mrd. EUR in der Sachversicherung 2023
- Versicherbarkeit rückt in den Fokus: Präventive Maßnahmen, neue Technologien und intelligente Partnerschaften können die Grenzen der Versicherbarkeit verschieben – aber nicht aufheben
- Schließen der Lücke: Die globalen Prämien werden in der nächsten Dekade um 5,5 % pro Jahr steigen – exakt so schnell wie die Wirtschaftsleistung
- Die nächste Grenze: Die Einführung von GenAI ist ein „game changer“ – sie kann Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen auf eine neue Ebene katapultieren
Dem Bericht zufolge ist die Versicherungsbranche im Jahr 2023 weltweit um schätzungsweise 7,5 % gewachsen und erzielte damit das schnellste Wachstum seit 2006, dem Jahr vor der Weltwirtschaftskrise. Insgesamt nahmen die Versicherer 6,2 Billionen. EUR an Lebens- (2.620 Mrd. EUR), Sach- (2.153 Mrd. EUR) und Krankenversicherungsprämien (1.427 Mrd. EUR) ein. Allein in den letzten drei Jahren stiegen die weltweiten Prämieneinnahmen um erstaunliche 1,1 Mrd. EUR oder 21,5 %. Die robuste Entwicklung muss jedoch vor dem Hintergrund der hohen Inflation gesehen werden. Real betrachtet ist das Bild daher weniger beeindruckend: Die realen Prämien stagnierten nahezu und stiegen seit 2020 nur um 0,7 %.
Im Gegensatz zum Jahr 2022, in dem der globale Prämienanstieg vor allem von der Sachversicherung getragen wurde, war das Wachstum im Jahr 2023 ausgewogener. Alle drei Segmente verzeichneten recht ähnliche Zuwächse: Leben 8,4 %, Sach 7,1 % und Kranken 6,6 %. Die Erholung des Lebensversicherungssegments – das im Jahr 2022 nur um 3,1 % wuchs – wurde hauptsächlich von Asien (+14,9 %) getragen, dem größten Lebensversicherungsmarkt der Welt mit einem globalen Marktanteil von 39,0 %. In der Schaden- und Unfallversicherung ist Nordamerika (+7,1 %) nach wie vor der mit Abstand größte Markt (Weltmarktanteil: 54,2 %).
Während in vielen anderen Branchen die „alten“ Märkte gegenüber den neuen, aufstrebenden Märkten an Bedeutung verlieren, wird die Versicherungsbranche weltweit immer noch von den USA dominiert. In den letzten zehn Jahren konnte der US-Versicherungsmarkt seinen weltweiten Marktanteil sogar noch steigern, und zwar von bereits beeindruckenden 41,3 % auf satte 44,2 %. Andere „alte“ Märkte wie Westeuropa (-6,7 Prozentpunkte) und Japan (-2,8 Prozentpunkte) entwickelten sich jedoch mehr oder weniger wie erwartet und verloren Marktanteile, in erster Linie an China, das seinen weltweiten Anteil auf 10,6 % fast verdoppeln konnte.
In den nächsten zehn Jahren wird der globale Versicherungsmarkt voraussichtlich mit einer jährlichen Rate von 5,5 % wachsen, d. h. mit exakt derselben Rate wie die Wirtschaftsleistung; in den vorherigen Dekaden hinkte das Versicherungswachstum noch hinterher. Dabei werden sich die Gewichte der drei Segmente verschieben. Das Segment Sach wird um 4,7 % pro Jahr wachsen, nach 5,0 % p.a. in den vorangegangenen zehn Jahren, da die inflationsbedingten Preissteigerungen auslaufen werden. Auch die Sparte Gesundheit wird voraussichtlich etwas langsamer wachsen – mit 7,3 % p.a. bleibt der Anstieg aber hoch. Im Gegensatz dazu könnte das Segment Leben um 5,1 % p.a. wachsen (gegenüber 3,5 % p.a. in der letzten Dekade), Folge der wieder höheren Zinsen. Insgesamt dürfte das weltweite Prämienvolumen um fast 5 Billionen EUR steigen.
Der größte Teil dieses Wachstums wird auf das Lebensversicherungssegment entfallen (1,887 Mrd. EUR), wobei Asien (ohne Japan) der Wachstumsmotor für das weltweite Lebensversicherungsgeschäft bleibt (+7,3% p.a.). Auf diese Region dürfte die Hälfte des absoluten Prämienwachstums (928 Mrd. EUR) entfallen, mehr als auf Nordamerika (377 Mrd. EUR) und Europa (323 Mrd. EUR) zusammen. Während China (+7,7 % p.a.) die Region in absoluten Zahlen immer noch dominieren wird, dürfte Indien (+13,6 % p.a.) in den nächsten zehn Jahren der wahre Wachstumschampion sein. Im Bereich der Sachversicherung werden sich die zusätzlichen Prämien bis 2034 auf 1,427 Mrd. EUR belaufen. Obwohl das Wachstum in Asien (ohne Japan: 7,1 % p.a.) deutlich höher ist als in Nordamerika (3,8 % p.a.), wird letztere Region in absoluten Zahlen klar dominieren: 584 Mrd. EUR zusätzliche Prämien in Nordamerika gegenüber 376 Mrd. EUR in Asien (ohne Japan) und 184 Mrd. EUR in Westeuropa.
„Die guten Prämienaussichten sollten in der Branche nicht zu Selbstzufriedenheit führen“, sagte Arne Holzhausen, Mitverfasser des Berichts. „Die größte Herausforderung für die Branche liegt darin, ihre Bedeutung gegenüber einem immer stärker eingreifenden Staat zu verteidigen. Zunehmende Polarisierung und Ungleichheit drohen das soziale Gefüge zu untergraben. Die zentrale Aufgabe der Versicherungswirtschaft in den kommenden Jahren ist es, diese Herausforderungen zu meistern und ihre gesellschaftliche Relevanz als Kraft für Gleichheit und Einheit zu erhalten.“
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